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«Das Lied der Mordnacht» – Schauspiel von Peter Niklaus Steiner
8. Juli 2020 bis 2. August 2020

Verschiebung der Jubiläumsproduktion «Das Lied der Mordnacht»
Seit dem Jahr 2000 führt das turbine theater im Besucherzentrum in Sihlwald jeden Sommer eine Freilichtaufführung auf. Leider muss die geplante Jubiläumsproduktion «Das Lied der Mordnacht» wegen der Corona-Pandemie auf den Sommer 2021 verschoben werden. Ticketinhaber werden direkt kontaktiert.
Ersatzproduktion «Das Dekamerone»
Damit in diesem Sommer hoffentlich doch noch Theater im Sihlwald stattfinden kann, plant das turbine theater eine Ersatzproduktion, die den Corona-bedingten Sicherheitsaspekten Rechnung trägt. Die Zuschaueranzahl wird bei einer ebenerdigen Bestuhlung und freier Sitzplatzwahl auf hundert beschränkt. Gespielt wird auf einer erhöhten Bühne, die vor der Naturkulisse des Sihlwald aufgebaut wird. Fünf Schauspieler Innen, ein Musiker und zwei Kisten voller Kostüme reichen aus, um die witzigsten, anmutigsten, geistreichsten und tiefgründigsten Geschichten auf die Bühne zu bringen. Weitere Infos hier.
30 Jahre turbine theater – 20 Jahre Theater im Sihlwald – Zürich im Fokus
Zum 30. Theaterjubiläum rückt das turbine theater für einmal die Stadt Zürich selbst in den Fokus des Bühnengeschehens, in die dramatische Zeit des ersten Bürgermeisters Rudolf Brun, der die Zünfte in den Rat holte, die «Brunsche Zunftverfassung» schrieb und einen Putschversuch blutig niederschlug.
1336 errang Ritter Rudolf Brun mit einem Umsturz die Macht im Zürcher Rat, verbannte etliche Mitglieder aus dem Adels- und Kaufmannsstand, ernannte Zunftmeister zu Ratsmitgliedern und liess sich selber zum Bürgermeister auf Lebenszeit wählen. Er galt als stolz, unberechenbar, machtbewusst und ehrgeizig. Die verbannten Ratsmitglieder gruppierten sich um den Grafen Johannes von Habsburg-Laufenburg in Rapperswil zu Zürich’s Gegenregierung, den «Äusseren», und planten einen Putsch gegen Brun, der mit der «Mordnacht von Zürich» im Jahr 1350 zu ihren Ungunsten ausfiel.
Aus derselben Zeit stammt auch eine Sihltaler Sage: Ein schon etwas betagter Ritter Manesse auf der Burg Manegg nahm sich eine junge Frau, die wenig Vergnügen an ihrem Gatten fand. So trachtete sie mit ihrem Liebhaber Heinrich danach, den unliebsamen Gatten möglichst schnell loszuwerden. Sie überredete ihren Mann, sich der Verschwörung gegen Brun anzuschliessen. Das gab ihrem Liebhaber die Möglichkeit, den Manesse während der Mordnacht eigenhändig zu töten. Es war auch die Zeit, als der Minnegesang in adeligen Kreisen gepflegt wurde und die umfassende «Manessische Liederhandschrift» entstand, der Gottfried Keller mit seiner Novelle «Hadlaub» ein Denkmal setzte.
Aus diesen und anderen Quellen bezieht der Autor den Stoff für «Das Lied der Mordnacht», worin die Protagonisten unter dramatischen Umständen um Macht, Liebe und Freiheit ringen. Ein Volksstück der besonderen Art, eingebettet in die Schönheit der Zürcher Natur. Mit Blick über die Sihl ans andere Ufer, das als Bühne ebenso präsent sein wird wie der diesseitige, gedeckte Spielpavillon, bietet das turbine theater zusammen mit dem Wildnispark Zürich Freilichttheaterspektakel vom Feinsten! Für kulinarischen Genuss sorgen das Theaterbistro in der benachbarten Remise und das nahe gelegene Restaurant Sihlwald mit seinem Theatermenü.
So lädt das turbine theater einmal mehr zum Erlebnistheater der besonderen Art.