30 Jahre turbine theater – 20 Jahre Theater im Sihlwald – Zürich im Fokus

Kurzbeschrieb

Zum 30. Theaterjubiläum rückt das turbine theater für einmal die Stadt Zürich selbst in den Fokus des Bühnengeschehens, in die dramatische Zeit des ersten Bürgermeisters Rudolf Brun, der die Zünfte in den Rat holte, die „Brunsche Zunftverfassung“ schrieb und einen Putschversuch blutig niederschlug.

Von Bürgermeister Rudolf Brun verbannte Zürcher Ratsherren haben sich um den Grafen von Rapperswil formiert, um die Stadt Zürich mit seiner Hilfe wieder unter ihre Herrschaft zu bringen. Es gibt aber auch Bestrebungen, den Konflikt friedlich zu lösen. Am Rande eines höfischen Minnereigens von Ritter Manesse wird zum Vergleich eingeladen. Schliesslich obsiegt jedoch der Wille zur alles entscheidenden «Mordnacht», dem Anschlag auf Rudolf Brun. Fides, die junge Gattin des Ritters von Manesse liebt den Knappen Heinrich und will mit ihm fliehen. Heinrich wird jedoch durch die Verhaftung seines Vaters in den Mordanschlag verwickelt, worauf Fides den Rat von Bruns Mätresse von Lunghofen befolgt, die bevorstehende Mordnacht für ihre eigenen Zwecke zu nutzen. So mischt sich «Der Gesang der Sirenen », den Minnesänger Hadlaub als Friedenshymne komponierte, mit dem verführerischen «Lied der Mordnacht» der Nixen.

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1336 errang Ritter Rudolf Brun mit einem Umsturz die Macht im Zürcher Rat, verbannte etliche Mitglieder aus dem Adels- und Kaufmannsstand, ernannte Zunftmeister zu Ratsmitgliedern und liess sich selber zum Bürgermeister auf Lebenszeit wählen. Er galt als stolz, unberechenbar, machtbewusst und ehrgeizig. Die verbannten Ratsmitglieder gruppierten sich um den Grafen Johannes von Habsburg-Laufenburg in Rapperswil zu Zürich’s Gegenregierung, den „Äusseren“, und planten einen Putsch gegen Brun, der mit der „Mordnacht von Zürich“ im Jahr 1350 zu ihren Ungunsten ausfiel.

Aus derselben Zeit stammt auch eine Sihltaler Sage: Ein schon etwas betagter Ritter Manesse auf der Burg Manegg nahm sich eine junge Frau, die wenig Vergnügen an ihrem Gatten fand. So trachtete sie mit ihrem Liebhaber Heinrich danach, den unliebsamen Gatten möglichst schnell loszuwerden. Sie überredete ihren Mann, sich der Verschwörung gegen Brun anzuschliessen. Das gab ihrem Liebhaber die Möglichkeit, den Manesse während der Mordnacht eigenhändig zu töten. Es war auch die Zeit, als der Minnegesang in adeligen Kreisen gepflegt wurde und die umfassende „Manessische Liederhandschrift“ entstand, der Gottfried Keller mit seiner Novelle „Hadlaub“ ein Denkmal setzte.

Aus diesen und anderen Quellen bezieht der Autor den Stoff für „Das Lied der Mordnacht“, worin die Protagonisten unter dramatischen Umständen um Macht, Liebe und Freiheit ringen. Ein Volksstück der besonderen Art, eingebettet in die Schönheit der Zürcher Natur. Mit Blick über die Sihl ans andere Ufer, das als Bühne ebenso präsent sein wird wie der diesseitige, gedeckte Spielpavillon, bietet das turbine theater zusammen mit dem Wildnispark Zürich Freilichttheaterspektakel vom Feinsten! So lädt das turbine theater einmal mehr zum Erlebnistheater der besonderen Art.

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